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Was ist die Menopause?

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Prozess im Leben einer Frau am Ende ihres gebärfähigen Alters¹. Viele stellen sich die Wechseljahre als einen langen und unangenehmen Übergang vor, der Jahre dauert, ehe die Periode einer Frau aufhört. Was wir landläufig als „Wechseljahre“ bzw. „Menopause“ bezeichnen, ist eigentlich die Phase namens Perimenopause, die vor dem letzten Tag liegt, an dem die Periode endgültig ausbleibt². Die Menopause wird offiziell als der Tag definiert, an dem eine Frau 12 aufeinanderfolgende Monate lang keine Periode hatte und nicht mehr schwanger werden kann¹,³.

Nach diesem 12-monatigen Zeitraum tritt eine Frau in die Postmenopause ein, womit die Lebensphase nach der Menopause bezeichnet wird². Im Durchschnitt treten die Wechseljahre etwa im Alter von 514 Jahren ein, sie können jedoch bereits mit 45 beginnen oder erst mit 55 Jahren². Bei manchen Frauen kommen die Wechseljahre noch früher, nämlich zwischen 40 und 45 Jahren. Das bezeichnet man als „frühe Menopause“. In seltenen Fällen kann es vor dem 40. Lebensjahr zur Menopause kommen, was als vorzeitige Ovarialinsuffizienz (POI) bezeichnet wird⁴,⁵.

Die verschiedenen Phasen der Wechseljahre und die Begriffe im Zusammenhang mit der Menopause zu kennen und zu verstehen, hilft Frauen, diese wichtige Zeit in ihrem Leben gut informiert und selbstsicher zu meistern.

 

Was passiert in den Wechseljahren?

Während der Menopause können bei einer Frau Anzeichen der Wechseljahre wie Hitzewallungen auftreten, die normalerweise während der Perimenopause (der Zeit, in der der Körper den natürlichen Übergang in die Menopause vollzieht) zu beobachten sind². Die Perimenopause dauert typischerweise zwischen 4 und 8 Jahren⁶. Einer der wichtigsten Hinweise darauf, dass sich eine Frau in der Perimenopause befindet, ist eine unregelmäßig werdende Menstruation².

Gegen Ende des fruchtbaren Alters einer Frau beginnt ihr Östrogenspiegel zu sinken; das heißt das wichtigste weibliche Geschlechtshormon nimmt ab⁷. Diese hormonelle Veränderung beeinflusst den Menstruationszyklus und führt zu Veränderungen im Rhythmus der Periode. Bei manchen Frauen kommt es zu ungewöhnlich leichten oder starken Monatsblutungen. Andere wiederum bemerken, dass sich die Häufigkeit ihrer Regelblutung verändert. Darüber hinaus können hormonelle Veränderungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren – insbesondere das Absinken des Östrogenspiegels – kurz- und langfristig das körperliche, emotionale, geistige und soziale Wohlbefinden der Frau beeinträchtigen²,³,⁸.

Die Erfahrungen von Frauen in dieser Zeit können recht unterschiedlich sein. Bei manchen kommt es zunächst zu kürzeren Zyklen, bei denen die Periode alle zwei bis drei Wochen auftritt, ehe die Periode schließlich mehrere Monate lang ausbleibt. Bei anderen bleibt die Periode auch plötzlich aus, nachdem sie zuvor völlig regelmäßig war. Unregelmäßige Zyklen oder ausbleibende Perioden können frühe Anzeichen einer bevorstehenden Menopause sein⁸.

Zwar ist der Verlauf der Menopause bei jeder Frau anders, bei allen aber bleibt die Periode nach einigen Monaten oder Jahren mit gestörten Menstruationszyklen schließlich ganz aus. Dies markiert den Abschluss der Menopause²,⁶.

 

Warum kommt es zu den Wechseljahren?

Die Menopause tritt ein, wenn die Eierstöcke keine Eier mehr produzieren. Dieser natürliche Prozess ist eine Folge des Alterns und wird durch einen Rückgang der Fortpflanzungshormone im Körper der Frau verursacht. Es gibt allerdings auch Fälle, in denen die Wechseljahre früher als erwartet eintreten².

Bei etwa 5 % der Frauen tritt die frühe Menopause schon vor dem 45. Lebensjahr ein. Äußerst selten – bei nur etwa 1 % aller Frauen – kommt es zudem zu einer vorzeitigen Menopause⁴. Die genauen Gründe, warum bei manchen Frauen eine frühe oder vorzeitige Menopause auftritt, sind nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass es dabei eine genetische Komponente gibt. Wenn deine Mutter früh in die Wechseljahre kam, besteht möglicherweise eine höhere Wahrscheinlichkeit – aber keine Gewissheit –, dass auch du in einem früheren Alter in die Wechseljahre kommen wirst²,⁹.

In bestimmten Situationen kann eine frühe Menopause durch Faktoren wie eine beidseitige Oophorektomie, also die chirurgische Entfernung der Eierstöcke, ausgelöst werden. Man bezeichnet das als chirurgische Menopause. Darüber hinaus können bestimmte Brustkrebsbehandlungen wie Chemotherapie oder Strahlentherapie zu einer frühen Menopause führen. In einigen Fällen können auch Grunderkrankungen wie das Down Syndrom oder die Autoimmun-Krankheit Morbus Addison zu einer frühen Menopause beitragen²,⁹..

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Bestandteil des Lebens einer Frau. Dennoch können sie mit besonderen Herausforderungen verbunden sein, wenn sie früher als erwartet beginnen. Für Frauen, die sich in einer frühen oder vorzeitigen Menopause befinden, ist es wichtig, sich ärztlich unterstützen zu lassen und herauszufinden, wie sich die Anzeichen der Wechseljahre bewältigen und Gesundheit und Wohlbefinden aufrechterhalten lassen⁴.

 

Phasen der Wechseljahre

Die Wechseljahre sind kein Ereignis, das über Nacht auftritt. Sie verlaufen in verschiedenen Phasen, in denen sich der Körper an hormonelle und physiologische Veränderungen anpasst. Das Verständnis dieser Phasen gibt wertvolle Einblicke in den Verlauf der Wechseljahre.

 

Prämenopause:

Das ist dein gebärfähiges Alter, in dem du nach der Pubertät den Höhepunkt deiner Fruchtbarkeit erreichst. In dieser Phase sind deine Menstruationszyklen regelmäßig mit den normalen hormonellen Schwankungen, die mit dem Menstruationszyklus einhergehen¹⁰.

 

Frühe Perimenopause

Wenn du in dieses Stadium eintrittst, bemerkst du möglicherweise Veränderungen in deinen Menstruationszyklen. Immer häufiger treten unregelmäßige Perioden auf, mit Schwankungen der Zykluslänge von 7 oder mehr Tagen. Diese Veränderungen werden unter anderem durch schwankende Spiegel des follikelstimulierenden Hormons (FSH) verursacht. Weitere Anzeichen der Perimenopause können Stimmungsschwankungen wie Angstzustände oder Reizbarkeit sowie beginnende Hitzewallungen, Schlafstörungen und Kopfschmerzen sein. Schlafprobleme sind oft auf Hitzewallungen oder nächtliche Schweißausbrüche zurückzuführen, aber manchmal wird der Schlaf auch ohne diese unvorhersehbar⁸,¹¹.

 

Späte Perimenopause:

In dieser Phase kann es zu längeren Abständen von 60 Tagen oder mehr zwischen den Perioden kommen. Die Dauer dieser Phase beträgt typischerweise zwischen einem und drei Jahren. Eine Anovulation, bei der keine Eizelle freigesetzt wird, kommt häufiger vor. Der FSH-Spiegel bleibt konstant erhöht und es ist wahrscheinlicher, dass vasomotorische Anzeichen wie Hitzewallungen und nächtliche Schweißausbrüche auftreten (von denen 50–82 % der Frauen in den USA betroffen sind)³,⁸,¹²,¹³.

 

Menopause:

Die Menopause bezieht sich streng genommen auf einen einzigen Tag – den Tag, an dem 12 aufeinanderfolgende Monate seit Ihrer letzten Periode vergangen sind2. Die Phasen bis zur Menopause dauern in der Regel zwischen 2 und 8 Jahren¹⁴ (der Mittelwert liegt bei 4 Jahren15). Die Menopause bedeuten das Ende der Menstruationszyklen und der Fruchtbarkeit².

 

Postmenopause:

Nach Erreichen der Menopause werden keine Eizellen mehr abgegeben und Sie können nicht mehr auf natürlichem Weg schwanger werden2. Bevor Sie Entscheidungen zur Empfängnisverhütung treffen, sollten Sie sich unbedingt ärztlich beraten und Ihren Menopausenstatus bestätigen lassen. Es kann zwar immer noch zu Wechseljahresanzeichen kommen, diese lassen jedoch mit der Zeit oft nach. Allerdings kann es nach der Menopause vier oder mehr Jahre dauern, bis die Anzeichen vollständig abgeklungen sind12,16.

Das Wissen über die Phasen der Menopause lässt Frauen diese Übergangsperiode in ihrem Leben gut informiert und vorbereitet meistern. Eine ärztliche Beratung kann individuelle Begleitung und Unterstützung bieten. Damit lassen sich die Anzeichen wirksam bekämpfen und das Wohlbefinden unterstützen.

¹ Verdonk P, et al. Work 2022;72(2): 483-496
² WHO, Oct 2022. https://www.who.int/news-room/fact- sheets/detail/menopause#:~:text=Most%20women%20experience%20menopause%20between,changes%20in%20the%20mens trual%20cycle.
³ Bruce D, et al. Best Practice & Research Clinical Obstetrics and Gynaecology 23 (2009) 25–32
⁴ Shuster LT, et al. Maturitas. 2010 Feb;65(2):161-6
⁵ Shifren JL, et al. Menopause (New York, N.Y.). 2014; 21:1038-1062
⁶ Cleveland Clinic, May 2021_Perimenopause.
https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21608-perimenopause
⁷ Siregar M. 2021 Book. Literature Review: Menopause and sexual disorders.
⁸ Mayo Clinic 2023. https://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/perimenopause/symptoms-causes/syc-20354666#:~:text=Throughout%20the%20menopausal%20transition%2C%20some,you%20may%20skip%20some%20periods.% 20https://www.nhsinform.scot/healthy-living/womens-health/later-years-around-50-years-and-over/menopause-and-post- menopause-health/menopause/#:~:text=You%20may%20start%20having%20either,for%20months%20at%20a%20time
⁹ Mishra, Gita D.; Chung, Hsin-Fang; Cano, Antonio; Chedraui, Peter; Goulis, Dimitrios G.; Lopes, Patrice; Mueck, Alfred; Rees, Margaret; Senturk, Levent M.; Simoncini, Tommaso; et al. EMAS position statement: Predictors of premature and early natural menopause. Maturitas 2019, 12382–88.
¹⁰ Smith-Ryan AE, et al. In: Hackney AC, ed. Sex Hormones, Exercise and Women. Cham: Springer International Publishing; 2023:351-367
¹¹ Monteleone P, et al. Nat Rev Endocrinol. 2018; 14:199-215 12 Avis NE, et al. JAMA internal medicine. 2015;175 :531-539 13 Stute P, et al. Maturitas. 2022;164: 38-45
¹⁴ Duncan F, et al. Conn’s Handbook of models for human aging 2018:109-130 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/B9780128113530000099
¹⁵ Delamater L, et al. Clinical obstetrics and gynecology. 2018; 61:419-432
¹⁶ Cleveland Clinic, May 2021_Postmenopause. https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/21837-postmenopause