- Wie finde ich eine passende Hebamme und worauf sollte ich achten?
- Der richtige Ort für die Geburt
- Die verschiedenen Arten, wie du dein Kind zu Welt bringen kannst
- Entbindung in einer Klinik
- Einleitende Maßnahmen bei der Geburt
- Die Schmerzen bei einer Geburt
- Gleich geht’s los
- Die vier Phasen der Geburt
- Nach der Geburt
Die Geburt eines Kindes gehört mit Sicherheit zu den Schlüsselerlebnissen im Leben einer Frau. Ob man der Geburt optimistisch entgegensieht oder von Ängsten und Zweifeln geplagt wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Neben einem liebevollen und sorgenden Umfeld ist das beste Mittel gegen Unsicherheiten immer noch ein fundiertes Wissen über den Ablauf einer Geburt. Deshalb erklären wir dir im Folgenden einmal ganz genau, was passieren wird.
Wie finde ich eine passende Hebamme und worauf sollte ich achten?
Eine Hebamme begleitet dich während der Schwangerschaft und bis nach der Geburt. Sie kann - sofern die Schwangerschaft keine Risikoschwangerschaft ist - deine Vorsorgeuntersuchungen durchführen, den Mutterpass (in Österreich: Mutter-Kind-Pass) ausstellen und auch ganz offiziell die Schwangerschaft feststellen. Um deine Vorsorgeuntersuchungen kann sich entweder die Hebamme, dein Frauenarzt oder beide im Wechsel kümmern. Aber wo findet man die passende Hebamme?
Du kannst dich natürlich in deinem Bekanntenkreis umhören und deinen Frauenarzt oder deine Frauenärztin fragen. Weitere Informationen findest du außerdem in Geburtskliniken. Es gibt Hebammenpraxen, sowie freiberufliche Hebammen. Bevor du dich aber auf die Suche nach der passenden Hebamme machst, solltest du dir Gedanken über deine Bedürfnisse machen. So kannst du besser einschätzen, ob zum Beispiel eine Krankenhaushebamme überhaupt in Frage kommt oder ob du dir nicht eine freiberufliche Hebamme suchen solltest. Die Suche nach der richtigen Hebamme kann schwierig sein, daher empfehlen wir frühzeitig mit der Suche zu beginnen.
Der richtige Ort für die Geburt
Für deine Geburt kommen verschiedene Orte in Frage. Du kannst im Krankenhaus, in einem Geburtshaus oder sogar Zuhause entbinden. Doch gleich vorweg: Die allermeisten Frauen entscheiden sich letztendlich für die Geburt im Krankenhaus. Denn auch wenn im Krankenhaus die Intimität leidet, sind Krankenhäuser die sichersten Orte für Geburten. Sie können auf eventuelle Komplikationen am schnellsten reagieren. Für viele werdende Mütter sind sie deshalb die erste Wahl. Doch auch Geburtshäuser können eine Alternative darstellen. Sie werden von Hebammen geführt und bieten oft eine persönlichere Gestaltung und Begleitung der Schwangerschaft und Geburt. Mit deiner Hebamme kannst du am besten die Vor- und Nachteile der verschiedenen Möglichkeiten besprechen.
Deine Krankenhaustasche – was du alles brauchst
Deine Kliniktasche sollte mindestens 2 Wochen vor der Geburt gepackt sein, damit du, falls die Wehen frühzeitig einsetzen, alles für deinen Klinikaufenthalt bereit hast.
Checkliste für den Klinikaufenthalt nach der Geburt (für dich):
2 bequeme Nachthemden, die man vorne zum Stillen öffnen kann
Bequeme Unterwäsche (wird zwar manchmal von der Klinik gestellt, aber vielleicht fühlst du dich wohler in deiner eigenen Wäsche)
Hygienebinden (können von der Klink gestellt werden)
1 Bademantel
Handtücher
Hausschuhe oder Flip-Flops
1 bis 2 Paar warme Socken
Still-BHs und Stilleinlagen (können von der Klink gestellt werden)
Creme für empfindliche Brustwarzen
Handy und Ladegerät, wenn du deine Liebsten anrufen möchtest oder Fotos machen willst
Pflegeartikel und Make-up
Lippenpflegestift, durch die hormonelle Umstellung kannst du trockene Haut bekommen
Bequeme Kleidung für die Heimfahrt
Krankenhausunterlagen
Geburtsplan (falls vorhanden)
Mutterpass (in Österreich: Mutter-Kind-Pass)
Personalausweis
Krankenversicherungskarte
Checkliste für den Klinikaufenthalt nach der Geburt (für dein Baby):
3 langärmelige Strampelanzüge, die man vorne auf- und zuknöpfen kann
3 bis 4 Paar Socken
Handschuhe und Mütze (je nach Witterung)
Kleidung für die Fahrt nach Hause
Windeln (können von der Klinik gestellt werden)
Baby-Feuchttücher
Die verschiedenen Arten, wie du dein Kind zu Welt bringen kannst
Heutzutage musst du dein Kind nicht mehr zwangsläufig im Krankenhaus zur Welt bringen; es gibt viele andere Alternativen.
Entbindung in einer Klinik
Hier kannst du zwischen einem ambulanten und einem stationären Aufenthalt wählen. Bei einem ambulanten Aufenthalt wirst du ein paar Stunden nach der Geburt, sofern es dir und deinem Kind gut geht, entlassen. Bei einem stationären Aufenthalt bleibst du meist 2 bis 3 Tage in der Klinik. Ein stationärer Klinikaufenthalt ist ratsam, wenn du dein erstes Kind bekommst und du im Umgang mit dem Kind nach der Geburt noch nicht so ganz sicher bist.
a. Der Kaiserschnitt
Ein Kaiserschnitt wird eigentlich nur dann durchgeführt, wenn es vor oder während der Geburt zu Komplikationen kommt. Auch im Vorfeld kann der Arzt bereits feststellen, ob ein Kaiserschnitt nötig ist. Man spricht dann von einem geplanten Kaiserschnitt, der mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt wird.
Treten während der Geburt Komplikationen auf, kann der Arzt dann einen „ungeplanten“ Kaiserschnitt mit Vollnarkose durchführen.
b. Die Wassergeburt
Warmes Wasser kann den Schmerz der Wehen unter Umständen lindern, denn Wärme wirkt beruhigend. Bei der Wassergeburt bekommst du dein Kind in einer großen Badewanne.
c. Die natürliche Geburt
Eine natürliche Geburt ist eine vaginale Geburt. Sie hat einige Vorteile. Du kannst dein Kind direkt nach der Geburt auf den Arm nehmen und dabei zusehen, wie die Hebamme das Kind wiegt, misst und die Nabelschnur durchtrennt.
Um den Geburtsschmerz zu ertragen, kann eine PDA (eine Rückenmarksnarkose) gesetzt werden. Außerdem gibt es noch weitere Möglichkeiten den Geburtsschmerz zu lindern. Sprich deine Hebamme darauf an.
Einleitende Maßnahmen bei der Geburt
In einigen Fällen muss die Geburt eingeleitet werden, wie zum Beispiel bei einem vorzeitigen Blasensprung ohne Wehentätigkeit oder wenn für Mutter oder Baby eine Gefahr droht. Eine Geburt sollte immer von einem Arzt oder einer Hebamme betreut werden. Von Hausmitteln, um die Geburt einzuleiten, ist abzuraten!
Die Schmerzen bei einer Geburt
Man kann es nicht beschönigen: Geburten sind mit Schmerzen verbunden. Doch diese Schmerzen kannst du auch bewältigen. Vertrau auf deinen Körper, er wird dir nicht mehr zumuten, als du aushalten kannst. Auch wenn die Wehenschmerzen als sehr stark beschrieben werden: Wenn das Baby da ist, sind sie meist vergessen. Wenn die Wehen zunehmen, schüttet euer Körper eigene schmerzlindernde Stoffe aus (Endorphine). Zusätzlich gibt es heutzutage auch die Möglichkeit, medikamentöse schmerzlindernde Maßnahmen zu ergreifen. Es kann dir also nichts passieren, das nicht in den Griff zu bekommen ist.
Gleich geht’s los
Wenn die Wehen in Abständen von 10 Minuten (oder kürzer) wiederkehren und ca. 60 Sekunden lang andauern, solltest du dich auf den Weg ins Krankenhaus machen oder deine Hebamme anrufen. Jetzt ist auch der richtige Zeitpunkt, um deinem Partner, Familienmitgliedern und/oder der Freundin Bescheid zu geben, die du dir zur Begleitung ausgewählt hast. Die durchschnittliche Dauer der Geburt beträgt ungefähr 13 Stunden beim ersten Kind und bei jedem weiteren Kind circa 8 Stunden.
Die vier Phasen der Geburt
Die Geburt wird in vier Phasen unterteilt: Die Eröffnungsphase, die Übergangsphase die Austreibungsphase und die Nachgeburtsphase.
Die Eröffnungsphase Die Eröffnungsphase dauert so lange, bis der Muttermund vollständig geöffnet ist. Das kann unterschiedlich viele Stunden dauern. Im Laufe der Eröffnungsphase werden die Wehen immer intensiver und länger.
Die Übergangsphase In der meist recht kurzen Übergangsphase verstärken sich die Wehen noch einmal, der Muttermund öffnet sich und der Kopf deines Babys bewegt sich in die richtige Position.
Die Austreibungsphase Ist der Muttermund vollständig geöffnet, beginnt die Austreibungsphase in der das Baby durch den Geburtskanal geschoben wird. Das Köpfchen deines Babys wird dann in der Scheide sichtbar. Nach und nach folgen Gesicht, Schultern und der Körper des Kindes. Das Gesicht des Kindes wird nach der Geburt vom Schleim befreit. Wenn die Nabelschnur nicht mehr pulsiert, wird das Kind abgenabelt.
Die Nachgeburtsphase Nur wenige Zeit nach der Geburt beginnt die Nachgeburtsphase, in der sich die Plazenta von der Gebärmutterwand löst und vollständig ausgestoßen wird. Nachwehen sorgen dafür, dass sich die Gebärmutter wieder zusammenzieht. Ein frühes Anlegen des Säuglings kann die Wehen aktivieren und verstärken.
Nach der Geburt
Wenn die Geburt geschafft ist, bleibst du mit deinem Partner oder der Begleitperson noch einige Zeit im Kreißsaal. Nun könnt ihr drei euch ein wenig kennenlernen und etwas erholen. In dieser Zeit werdet ihr so wenig wie möglich gestört. Nur die Hebamme schaut ab und zu vorbei, um zu kontrollieren, ob die Blutungen nachlassen. Wenn alles in Ordnung ist, kannst du dann auf die Station wechseln.